Fragen-&-Antworten-Katalog
13. Sie animieren die Leser dazu, immer mal wieder ihrem gesteigerten Hungergefühl freien Lauf zu lassen.
Auf gut deutsch: Ausgehungert sein und verstandesbefreit ein Leibgericht schlemmen – als schlanker Mann sagt sich das sehr leicht. Aber verschärfen solche Tipps nicht die Übergewichtsproblematik?
Ganz und gar nicht. Ich möchte die Menschen nur dazu anregen, ihren Hunger gelegentlich über das individuelle Normalmaß hinaus anwachsen zu lassen und diesen „Überhunger“ dann mit einer ihrer Leibspeisen zu stillen. Warum das Ganze? Je stärker der Hunger, desto klarer wird den darbenden Menschen dieses essenzielle Gefühl wieder bewusst und umso intensiver nehmen sie ihr ausgeprägtes Geschmacksempfinden wahr. Weiterhin „spendiert“ unser hirneigenes Belohungszentrum noch eine Extraportion Glückshormone, wenn wir unserem hungrigen Instinkt zur Lebenserhaltung nicht direkt gehorchen. Das ist übrigens auch der Kern des ganzen „Schlemmens“: Nur essen, wenn Sie richtigen Hunger haben. Ein Übergewichtsrisiko sehe ich dann nicht. Sie essen vielleicht punktuell mehr als üblich, aber dafür sind Sie auch länger satt und die nächste Mahlzeit kommt eben später. Der Körper reguliert die individuelle Menge an Nährstoffen, die er zum Leben benötigt, über Tage und Wochen. Da liegt viel Zeit und Spielraum zum justieren des Bedarfs, sowohl nach unten als auch nach oben. Ein gelegentliches Ausleben des gesteigerten Hungergefühls macht also sicher nicht dicker. Hier sehe ich eher in der Unterdrückung der Bedürfnisse ein großes Problem.
Übrigens gelte ich nach heutiger Norm nicht als schlank. Ich bin übergewichtig und zu fett! Zumindest gemäß aktueller wissenschaftlicher Definitionen.
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