Fragen-&-Antworten-Katalog

30. Was raten Sie als Medizin-PR-Experte den Journalisten und Lesern im Umgang mit Ernährungsstudien?

Woran erkennt man seriöse Forschungsergebnisse und die daraus resultierenden Pressemeldungen?

Ich denke, die Redaktionen sollten gerade bei der Flut an Ernährungsmeldungen auf Folgendes achten: Wer ist Absender der Pressemeldung – ein Unternehmen, eine Agentur, ein Lobbyverband oder ein staatliches Forschungsinstitut? Wer hat die Untersuchung oder Studie bezahlt? Erhalten zitierte Experten ein Honorar für ihre Aussagen, und falls ja, von wem? Welche exakten Daten wurden wann und wie oft erhoben? Stimmt die Headline mit der Kernaussage des Textes überein, oder wurde eine Meinung in den Vordergrund gestellt? Wird neben der schwachen „relativen“ Wahrscheinlichkeit auch die aussagkräftige „absolute“ Wahrscheinlichkeit genannt? Beziehen sich die Aussagen auf ein Produkt oder wird versucht, einen allgemein anerkannten Sachverhalt auf ein Produkt zu übertragen? Das Problem, das Journalisten heutzutage oft haben, ist Zeitdruck. Da muss man sich auf die Pressemeldungen verlassen können. Das fällt im Ernährungsbereich jedoch gar nicht so leicht. Daher hat sich bewährt, den Absender oder die zitierten Experten einfach anzurufen um genau das zu erfragen, was die Redaktion interessiert. Oder fragen Sie die Forscher doch einfach mal, ob sie ihr neu erlangtes Ernährungswissen auch aktiv bei der Zusammenstellung ihrer eigenen Mahlzeiten berücksichtigen.

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